Fragen an Lama Ole

Wie funktioniert Karma genau ?


Antwort von Lama Ole Nydahl:
Wenn man es sich genau anschaut, dann unterscheidet man drei Gruppen mit je vier Stufen: Die erste Gruppe ist, wie Karma aufgebaut wird. Die nächste Gruppe ist, wie es erlebt wird. Und die dritte Gruppe ist, wie man es entfernt.

So baut man Karma auf:
Man versteht die Situation.  
Man wünscht, etwas zu tun.
Man tut es oder lässt es tun.
Und hinterher ist man zufrieden damit.
Wenn diese vier Bedingungen zusammenkommen, dann, ob es was Positives oder was Negatives ist, werden die stärksten Samen gelegt und später die stärksten Resultate erlebt. Und das Resultat kommt meistens nicht in diesem Leben, weil wir in diesem Leben immer wieder neue Eindrücke im Geist ansammeln. Sondern wenn die Sinneseindrücke aufhören, nach dem Tod: Dann kommen die Eindrücke hoch.

Und was kommt dann hoch?
Erstens, das was geschieht, wenn wir sterben. Ob schöne oder unschöne Bilder auf die Leinwand kommen.  
Und wenn wir dann wieder Menschen werden, dann entscheidet unser Karma,  welchen Körper wir kriegen: einen gesunden und angenehmen oder einen kranken und unangenehmen. Welche Umgebung kriegen wir: ein schönes und friedliches Land oder ein armes Land mit viel Krieg. Und schließlich welche Tendenzen haben wir: Wünschen wir ganz natürlich, etwas Positives zu tun, oder fühlen wir Freude daran, andere zu unterdrücken oder zu schädigen.

Wenn man das stoppen will, weil man wieder selbst bestimmen will, was geschieht, dann gibt es vier Stufen, um schlechtes Karma loszuwerden:
Erstens muss man den Wunsch haben, den Geist zu reinigen.
Zweitens muss man Mittel verwenden, die das Speicherbewusstsein reinigen.
Drittens muss man sich entscheiden, die Dinge nicht wieder zu tun, die immer zu Leid führen. Das Leben ist zu kurz, um immer wieder dieselben Fehler zu machen
Und viertens muss man versuchen, das Gegenteil zu tun. Hat man z.B. oft Krankheiten, dann ist das, weil man viele Wesen umgebracht hat. Dann hilft es, wenn man Leben rettet: Man nimmt ab und zu einen kleinen Wurm, der auf die Straße gekommen ist und setzt ihn wieder ins Gras. Oder man macht ein Fenster auf, um eine Fliege rauszulassen, anstatt sie zu erschlagen.
Wenn man das alles tut, dann wird man restlos jeden Samen los, der zu Leid geführt hätte.