Fragen an Lama Ole

Wie steht der Buddhimus zur Abtreibung?


Antwort von Lama Ole Nydahl:
Völlig dagegen, denn da ist ein lebendes Wesen mit einem Bewusstsein . Das zu töten ist nicht gut. Für das Kind ist es wirklich hart, denn es hat sich neue Eltern gefunden und plötzlich ist es wieder draußen und wird sieben Wochen lang hin – und hergezogen. Wenn man abgetrieben wird, geht man nochmal durch den ganzen Bardo durch. Schon schmerzhaft. Natürlich kann man den Geist nicht töten, aber man fügt ihm viel Leid zu.

Und dann will ich euch auch sagen: Die Länder von Nordeuropa und Nordamerika unterstützen einen Großteil der armen Ländern auf der Welt. Einmal haben wir ihnen die Rohstoffe abgenommen, heute sieht es umgekehrt aus. Heute bringen wir ihnen Hilfe und geben ihnen, was fehlt. Deutschland, das so viel in die Welt gibt, das ein so gutes Bildungsystem hat und wo die Leute sehr produktiv sind, verliert Menschen. Dänemark, was auch ganz viel in die Welt verschenkt, verliert auch Menschen.

Abtreiben ist out, abgeben ist in. Wir brauchen die Kinder. Man trägt das Kind neun Monate im Bauch und dann gibt man es an eine Familie, die ein Kind haben möchte. Wir haben inzwischen ganz viele Familien, die Kinder haben wollen.

Ich weiß, viele Frauen denken, wie kann ich das tun, mein Kind in fremde Hände zu geben. Aber es ist überhaupt nicht eures. Ihr habt die Erbmasse zusammengerührt, hoffentlich in einer fröhlichen Viertelstunde, aber das Bewusstsein habt ihr nicht geschaffen. Das Bewusstsein ist ins befruchtete Ei eingetreten und ist nicht euer Produkt.
Es ist ein Wesen, mit dem euch irgendetwas Positives oder Negatives verbindet. Aus diesem Grund ist es eine edle buddhistische Handlung, das Kind einem Paar zu schenken, das sich ein Kind wünscht, aber selbst keins bekommen kann.